Was macht meine Voraufklärung 48 Stunden vorher am Zielort?

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ie 48 Stunden vor dem Eintreffen der Schutzperson sind reiner Urlaub.

Weit gefehlt, die 48 Stunden (Vor) Aufklärung sind eine der stressigsten Aufgaben im Personenschutz. Nicht nur, dass der Aufklärer eine eventuell lange Anreise hinter sich hat und mit einer Zeitverschiebung klar kommen muss, jetzt muss er auch noch 2 Tage durchkeulen, um alles vorzubereiten, bis die Schutzperson eintrifft.

Welche Aufgaben müssen bewältigt werden, welche Gespräche geführt und welche Orte besucht werden?  Welche Dokumentation ist notwendig? Welche Zahlen, Daten und Fakten sind zu recherchieren? Was will die Schutzperson wissen? Welche Infos brauchen andere die bei der Reise involviert sind? Was sind die weiteren Aufgaben die erledigt werden müssen und welche Maßnahmen müssen noch getroffen werden, bis unser VIP wieder den Ort verlässt?

Jetzt geht´s los.
Die Aufklärung beginnt sofort nach der Ankunft am Zielort.
Ab jetzt wird jedes, auch noch so unwichtig erscheinende, Detail wahrgenommen, aufgenommen und dokumentiert (hierzu eignet sich die Diktierfunktion im Mobiltelefon).

Anbei eine unvollständige Liste, welche eine Übersicht über die Aufgaben einer Voraufklärung aufzeigen soll. Welche Punkte müssen „gecheckt“ werden und welche Gespräche müssen mit wem geführt werden?

Airport
Örtlichkeiten und Besonderheiten, Wegzeiten zum Gepäck, Immigration und Customs, Zeiten bis Gepäck kommt, Ausgänge und Fluchtwege, Beschilderungen, Zu- und Ausfahrten, Parking, etc.

Routen
Fahrzeiten (Hotel, Meetings, Airport, Events, Shopping, Sightseeing…) Besonderheiten der Strecken (Baustellen, Tunnel, Brücken, Maut, Stau uvm), Ausweichstrecken, Alternativrouten, Safepoints, Choke Points, Krankenhäuser, Polizeistationen, Botschaften und Konsulate, etc.

Hotel
Zufahrt, Lobby, Reception, Bar, Lage, Restaurants, Business Center, Club Level, Gym & SPA, Zimmer, Hotelsecurity, Hotelpersonal, andere Gäste mit Sicherheit, lokales Prostitutionsgehabe im Hotel, Hotel Direktion, Flucht- und Rettungswege, Besonderheiten, Annehmlichkeiten, Mobilempfang und WLAN, etc.

Sonstiges
Meeting Lokationen, Sightseeing, Shopping, Events, Restaurants, Krankenhäuser, Polizeistation, Konsulat oder Botschaft, lokaler Kontakt, Sicherheitsfirmen, Limousinenservices, Equipment, Kommunikationsmöglichkeiten, Übersetzer, etc.

Land und Leute
Kulturelle Besonderheiten, Dos und Don´ts, Gesetze (zu Notwehr, Nothilfe, Waffen und sonstiges), Polizei, Konsulate oder Botschaften, lokaler Ansprechpartner, Krankenhausspezifika, Fahrer und Fahrzeuge, Verkehrsregeln, etc.

Die Vorbereitung einer solchen Voraufklärung beginnt schon Tage vorher am Rechner. Es werden Checklisten, Streckenplanungen, Bilder, Aufzeichnungen und viele andere Informationen genutzt um einen optimalen Report zu erstellen. Dieser Report dient nicht nur dazu weiter Teammitglieder zu informieren, er dient auch zur Dokumentation und zur Wiederverwendung.

NEIN, es ist kein Urlaub und auch kein Spaß. Es ist harte, lang andauernde Arbeit unter Zeitdruck, in einem fremden Land, mit fremder Sprache, unter anderen klimatischen Bedingungen und Zeitzonen. Unter widrigen Bedingungen, um ein optimales Ergebnis für die Schutzperson zu erreichen und die möglichen Risiken zu minimieren. 

(c) GT

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